Stellen Sie sich vor: Es ist spät abends, die Nachbarn gehen schon schlafen – und Sie stehen mit dem Gartenschlauch mitten auf dem Rasen. Ist das jetzt perfekt gepflegter Wahnsinn oder kennen Sie einen Trick, den andere übersehen? Tatsache ist, viele Hobbygärtner unterschätzen, wie entscheidend der Gießzeitpunkt für die Gesundheit ihres Rasens ist. Und: Nachts zu gießen klingt logisch, kann aber mehr Schaden als Nutzen bringen.
Warum der Gießzeitpunkt im Sommer besonders zählt
Die meisten denken, Hauptsache der Rasen bekommt sein Wasser – ganz gleich wann. Leider ist das einer der häufigsten Fehler, den selbst erfahrene Gartenbesitzer machen. Gerade in heißen Sommermonaten ist der richtige Gießzeitpunkt wichtiger denn je. Aber warum eigentlich?
- Verdunstung: Am Tag verdunstet das Wasser schneller – das scheint für das nächtliche Gießen zu sprechen.
- Krankheiten: Über Nacht bleibt der Rasen feucht, was Pilze und Krankheiten fördert.
- Rasengesundheit: Falsches Timing kann Flächen schädigen und zu unschönen Flecken führen.
Mythos: Nächtliches Gießen schont Ressourcen – stimmt das?
Die Antwort ist ernüchternd: Rein praktisch gesehen vermeidet nächtliches Gießen zwar etwas Verdunstung, aber das Wasser bleibt viel zu lange auf den Grashalmen – und genau hier beginnt das Problem. Wenn Sie Ihren Rasen regelmäßig nachts wässern, schaffen Sie ideale Bedingungen für Pilze wie Schneeschimmel oder Rost. Gerade in Deutschland, wo die Nächte oft feucht und kühl verlaufen, ist das Risiko hoch.
Besser morgens als abends – aus diesen Gründen
Experten und Landschaftsgärtner aus ganz Deutschland sind sich einig: Die beste Zeit zum Gießen ist früh morgens zwischen 4 und 9 Uhr. Das Wasser kann einziehen, die Sonne trocknet später überschüssige Feuchtigkeit sanft ab – und Pilzkrankheiten haben kaum eine Chance.
Mein Tipp aus jahrelanger Erfahrung: Wenn Sie keine Lust auf den Wecker haben, investieren Sie in eine automatische Bewässerung mit Zeitschaltuhr. Das erspart Ihnen nicht nur Arbeit, sondern sorgt ganz nebenbei für einen sichtbar gesünderen Rasen.
So gelingt stressfreies Rasen-Gießen: Drei praktische Tipps
- 1. Früh starten: Morgens gießen sorgt für satte, tiefe Wurzeln und stärkt den Rasen gegen Trockenperioden.
- 2. Lieber selten, dafür intensiv: Besser zweimal pro Woche durchdringend gießen als täglich nur oberflächlich. Das animiert die Wurzeln, sich tiefer auszubreiten.
- 3. Auf die richtige Menge achten: Pro Quadratmeter sind etwa 15-20 Liter sinnvoll – mit dem Messbecher lässt sich das gut kontrollieren.
Was tun, wenn der Rasen schon gelitten hat?
Keine Sorge, auch ein geschwächter Rasen lässt sich oft retten. Geben Sie ihm Zeit, reduzieren Sie die Gießhäufigkeit und sorgen Sie für ausreichend Licht und Belüftung. Bei hartnäckigen Pilzen hilft ein spezialisierter Rasendünger aus dem Fachhandel – keine Hausmittel, die alles meist nur schlimmer machen.
Kurzes Fazit für Vielbeschäftigte
Nächtliches Gießen klingt clever, ist aber ein klassischer Anfängerfehler. Wer seinem Rasen etwas Gutes tun will, sollte lieber morgens wässern und auf eine sinnvolle Menge achten. Ihr Garten wird es Ihnen mit kräftigem, saftig grünem Rasenteppich danken.
Haben Sie noch ungewöhnliche Rasenpflege-Tricks? Oder Fragen zum Gießen? Teilen Sie Ihre Erfahrungen gern in den Kommentaren. Wer weiß, vielleicht entdecken Sie hier den nächsten Geheimtipp für Ihren grünen Lieblingsplatz!