Wussten Sie, dass Erbsen ihrem eigenen Schicksal hilflos ausgeliefert sind, wenn Sie es mit dem Gießen übertreiben? Viele Hobbygärtner sind mit bester Absicht dabei und schütten versehentlich die Ernte buchstäblich weg. Dabei ist das Geheimnis erfolgreicher Erbsenernte viel simpler – aber auch überraschend sensibel. In diesem Artikel zeige ich Ihnen, was wirklich hinter gesunden Erbsen steckt – und wie Sie Ihre Pflänzchen noch retten können, wenn das Wasser längst steht.
Das unterschätzte Problem: Erbsen und Staunässe
Ich habe es mehr als einmal erlebt: prächtige Erbsen, die plötzlich gelbe Blätter bekommen und verkümmern. Die Ursache? Zu viel Wasser. Was wie Fürsorge wirkt, ist für Erbsenwurzeln Stress pur. Sie „ersticken“ bei staunassem Boden, weil ihnen Sauerstoff fehlt. Ihre feinen Wurzeln sind besonders sensibel.
- Erbsen benötigen lockere, nur leicht feuchte Erde
- Pfützen oder dauerfeuchte Erde vermeiden
- Gelbe Blätter, schlaffe Triebe = Alarmzeichen!
Wie viel Wasser ist genug?
Eine Faustregel aus jahrelanger Erfahrung: Gießen Sie erst, wenn die oberste Erdschicht spürbar trocken ist. Drücken Sie mit dem Finger in den Boden. Fühlt sich die Erde noch kühl und leicht feucht an? Dann warten Sie noch einen Tag. Gerade in Deutschland mit unseren oft wechselhaften Sommern reicht meist der Regen.
Einmal kräftig wässern – dann Pause. Lieber zu wenig als zu viel! Während der Blüte und beim Schotenansatz brauchen Erbsen etwas mehr Wasser. Aber: Staunässe ist schlimmer als kurzfristige Trockenheit.
Rettungsmaßnahmen bei zu viel Wasser
Erst entdeckt, wenn das Malheur schon passiert ist? Kein Grund aufzugeben! Hier die Rettungstipps aus meiner eigenen Gartenpraxis:
- Heben Sie die Erbsen vorsichtig aus dem nassen Boden und lassen Sie Wurzeln antrocknen.
- Setzen Sie sie in lockere Erde, möglichst an einen sonnigen Ort.
- Lockern Sie den Boden um die Pflanzen, damit Luft drankommt.
- Schneiden Sie gelbe oder faule Pflanzenteile großzügig ab.
- Für Balkon-Gärtner: Topferde vorsichtig wechseln, Drainageschicht (z. B. Blähton) einbauen.
Smarter gießen: Praktische Tipps für gesunde Erbsen
- Wählen Sie gut durchlässigen Boden. Kompost oder Sand untermischen hilft.
- Mulchen Sie den Boden rund um die Erbsen – das hält Feuchtigkeit im Boden, aber verhindert Staunässe.
- Frühmorgens gießen. So verdunstet weniger, und die Pflanzen starten entspannt in den Tag.
- Kleine Mengen, dafür punktgenau an den Wurzelbereich.
Als Faustregel: Erbsen lieber mal einen Tag „durstig“ lassen als im Wasser stehen! Mein persönlicher Tipp: Ein kleiner Feuchtefühler (gibt’s günstig im Baumarkt) verhindert böse Überraschungen.
Fazit: Weniger ist mehr – und Ihre Erbsen werden es Ihnen danken
Auch wenn es sich manchmal gegen den Gieß-Instinkt richtet: Erbsen möchten keine Sumpf-Atmosphäre. Ein wenig Aufmerksamkeit beim Gießen spart Nerven und sichert Ihnen knackig-frische Schoten, die sogar Nachbarn neidisch machen. Probieren Sie’s aus, und berichten Sie gern in den Kommentaren von Ihren Erfahrungen oder Missgeschicken – niemand wird hier verurteilt, wir lernen alle dazu!
