Kaum scheint die Sonne, greifen viele Hobbygärtner direkt zur Gießkanne – logisch, oder? Doch was nach gesunder Fürsorge aussieht, kann Ihrem Gemüse überraschend schaden. Top-Gärtner in Deutschland schlagen Alarm: Wer tagsüber gießt, riskiert weniger Ernte. Was steckt wirklich dahinter?
Mittagshitze und Feuchtigkeit: Keine gute Mischung
Viele bevorzugen das Gießen am helllichten Tag, weil man dann Zeit hat und sofort jede welkende Pflanze im Blick hat. Aber: Sonnenstrahlen in Kombination mit Wasser sind für Tomaten, Paprika und Salat alles andere als ein Wellnessprogramm. Tatsächlich droht Sonnenbrand auf zarten Blättern – das sind dann die weißen oder braunen Flecken, die Sie wahrscheinlich schon mal gesehen haben.
Funfact: Wassertröpfchen auf Pflanzen wirken wie kleine Lupen und verstärken das Sonnenlicht. So entstehen Hitzeschäden, ohne dass Sie es merken.
Warum gießen am Tag noch andere Probleme bringt
- Verdunstung frisst Wasser: Bis zu 50% des Gießwassers verpufft in der Mittagshitze, bevor es überhaupt zu den Wurzeln kommt.
- Blattkrankheiten lauern: Nasse Blätter über Stunden fördern Pilzbefall – besonders, wenn sie nicht schnell abtrocknen.
- Unregelmäßiges Wachstum: Ständiger Wechsel zwischen Trockenheit und plötzlicher Überschwemmung stresst die Pflanzen, und das sieht man der Ernte später an.
Wann und wie sollte man wirklich gießen?
Der Experte rät: Gießen Sie früh am Morgen oder – wenn Sie es nicht anders schaffen – spät am Abend. Dann ist der Boden noch kühl, das Wasser kann langsam zu den Wurzeln vordringen und die Gefahr von Krankheiten sinkt fast auf null. Bei meinen eigenen Versuchen im Schrebergarten haben sich diese Zeitfenster wirklich bewährt, besonders beim sensiblen Gemüse wie Gurken oder Spinat.
Kleine Tricks für große Ernte
- Mulchen nicht vergessen: Eine Schicht aus Stroh oder Rasenschnitt hält die Feuchtigkeit besser im Boden.
- Boden prüfen: Fühlen Sie mit dem Finger ca. 5 cm tief, bevor Sie gießen – ist es dort noch feucht, kann das Gießen oft warten.
- Gießrand nutzen: Wer einen kleinen Wall um das Gemüse zieht, verhindert das ungenutzte Abfließen des Wassers.
- Tropfbewässerung einsetzen: Effizient, spart Zeit, und die Pflanzen bekommen ihr Wasser genau dort, wo sie es brauchen.
Wenn Sie sich an diese Punkte halten, bleibt der Wasserbedarf Ihrer Pflanzen viel überschaubarer – gerade in heißen Sommern lohnt sich das doppelt. Und ich verspreche Ihnen: Man merkt es nicht nur am Gemüse, sondern spätestens am Wasserzähler!
Fazit: Kleiner Aufwand, große Wirkung für Ihre Ernte
Es sind manchmal die simpelsten Änderungen, die im Garten langfristig einen Unterschied machen. Verabschieden Sie sich vom Mittagsgießen – Ihr Gemüse und Ihr Portemonnaie werden es Ihnen danken. Welche Erfahrungen haben Sie beim Gießen gemacht? Teilen Sie gern Ihre Tricks und Kommentare!