Wussten Sie, dass ein bisschen zu viel Feuchtigkeit im Gewächshaus innerhalb weniger Tage Schimmel sprießen lassen kann? Wer schon einmal voller Stolz Tomaten aufgezogen hat, kennt das böse Erwachen: Plötzlich weiße, pelzige Flecken an den Blättern oder dem Boden. Was viele unterschätzen: Nicht nur tropische Pflanzen, sondern gerade heimische Gemüsesorten sind bedroht. Ich habe mir die Sache genauer angesehen und überraschend einfache Lösungen gefunden, die wirklich funktionieren.
Warum ist zu viel Feuchtigkeit so gefährlich?
Pflanzen lieben Wasser – aber in Maßen. Im geschlossenen Mikroklima des Gewächshauses steigt die Feuchtigkeit durch Verdunstung und Gießwasser schnell. Was im Sommer für üppiges Wachstum sorgt, birgt in Wahrheit ein Risiko: Schimmelpilze fühlen sich bei über 75 % Luftfeuchtigkeit pudelwohl. Die Folge: Das ganze Biotop kippt – und mit ihm die Ernte.

- Schimmelsporen sind quasi überall – zu feuchtes Klima aktiviert sie.
- Laub und Erde werden zur Nährstoffquelle für den Pilz.
- Schon nach wenigen Tagen kann sich ein sichtbarer Befall entwickeln.
Typische Fehler – und wie Sie sie vermeiden
Viele Gewächshaus-Besitzer machen dieselben Fehler (ja, ich früher auch): Zu seltenes Lüften, übermäßiges Gießen am Abend, dichter Pflanzenbestand. Hier hilft ehrliche Selbstkritik. Denn oft reicht schon ein kleiner Handgriff, um das Klima nachhaltig zu verbessern:
- Lüften Sie konsequent: Mindestens zweimal täglich für 10–15 Minuten querlüften – auch an kühlen Tagen.
- Gießen Sie am Morgen: Dann kann überschüssiges Wasser tagsüber besser verdunsten, und die Luftfeuchtigkeit sinkt wieder ab.
- Pflanzabstände beachten: Lassen Sie „Luftkurven“ zwischen den Pflanzen, damit sich Feuchtigkeit nicht in Blättern staut.
- Mulchen Sie sparsam: Dicke Mulchschichten speichern Nässe – lieber dezent verwenden.

Technischer Trick: Kontrolliertes Klima statt Zufall
Mein persönliches Aha-Erlebnis? Ein günstiges Thermo-/Hygrometer aus dem Baumarkt (keine Werbung) – damit habe ich echte Kontrolle gewonnen. Viele Hobbygärtner wissen gar nicht, wie viel Feuchtigkeit tatsächlich im Gewächshaus herrscht. Die Faustregel: Zwischen 60 % und 70 % ist optimal. Steigt’s drüber, muss gehandelt werden.
- Automatische Fensteröffner sind eine Investition wert – sie reagieren auf Temperatur und Lüften, wenn’s kritisch wird.
- Lüftungs- und Schattieranlagen gibt es auch gebraucht im Internet.
- Zur Not hilft abends ein Ventilator, um die Luft umzuwälzen.
Wenn es schon schimmelt: Soforthilfe ohne Chemie
Hat sich trotz aller Bemühungen Schimmel gebildet, ist schnelles Handeln gefragt. Entfernen Sie befallene Pflanzenteile sofort – entsorgen Sie sie nicht auf dem Kompost, sondern im Restmüll. Flächen lassen sich mit einer Mischung aus Wasser und Essig abwischen. Und: Prüfen Sie die umliegende Erde, meist ist sie mitschuldig.
Fazit: Ihr Gewächshaus – Schimmelfrei mit wenig Aufwand
Ganz ehrlich: 15 Minuten Aufmerksamkeit pro Tag verhindern, wofür man Wochen an Pflege verlieren kann. Mein Tipp: Überwachen Sie Luftfeuchtigkeit und Temperatur, setzen Sie auf regelmäßiges Lüften und vermeiden Sie Staunässe. Sie werden sehen: Gesunde Pflanzen, mehr und bessere Ernte – und deutlich weniger Ärger mit Schimmel.
Haben Sie eigene Erfahrungen mit Feuchtigkeitsproblemen im Gewächshaus? Teilen Sie gern Ihre Tipps oder Fragen in den Kommentaren!









