Wussten Sie, dass die meisten Tomatenpflanzen in deutschen Haushalten nicht wegen Licht- oder Nährstoffmangels absterben – sondern schlichtweg ertrinken? Gerade Anfänger greifen häufig zur Gießkanne, wenn die Blätter schlaff wirken. Das klingt zunächst richtig, doch zu viel Fürsorge kann nach hinten losgehen. In dieser Saison habe ich meine eigenen Tomaten zweimal beinahe verloren – und will Ihnen diese Erfahrung ersparen!
Warum Wasser zum Feind werden kann
Tomatensetzlinge sind echte Sensibelchen. Ihre Wurzeln brauchen Luft genauso wie Wasser. Staunässe führt oft zu Wurzelfäule: Die Erde riecht muffig, die Pflanze lässt die Blätter hängen und irgendwann gibt sie komplett auf. Schon ein paar Tage zu viel Feuchtigkeit können reichen – und das passiert schneller, als man denkt.

Die drei häufigsten Fehler beim Gießen
- Tägliches Gießen: „Routine ist doch gut“, denken Sie? Bei Tomaten leider ein Trugschluss. Sie brauchen wechselhafte Feuchtigkeit – nicht Feuchtbiotop rund um die Uhr.
- Schlechte Drainage: Blumentöpfe ohne Loch oder verdichtete Gartenerde stauen das Wasser. Da können sogar perfekte Gießmengen schädlich werden.
- Wasser von oben: Direkt auf die Blätter zu wässern, provoziert nicht nur Pilzkrankheiten, sondern lässt Feuchtigkeit versickern, wo die Pflanze sie gar nicht braucht.
So erkennen Sie Überwässerung bei Tomatensetzlingen
Manchmal zeigen Tomaten ihren Stress ziemlich deutlich:
- Weiche, glasige Stängel
- Gelbe Blätter, manchmal mit braunen Flecken
- Verdächtig langsames Wachstum
- Muffiger Erdgeruch statt frischer Gartenduft
Übrigens: Ähnliche Symptome treten auch bei Nährstoffmangel auf, deshalb lohnt sich ein prüfender Blick auf die Erde!
5 simple Profi-Tricks gegen nasse Füße
- Fingerprobe statt Kalender: Stecken Sie einen Finger zwei Zentimeter tief in die Erde. Fühlt es sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen noch – erst bei trockener Erde wieder nachgießen.
- Durchlässige Erde verwenden: Mischen Sie ein wenig Sand oder Perlit unter die Erde. So sickert überschüssiges Wasser leichter ab.
- Bodenlöcher nicht vergessen: Kontrollieren Sie bei Töpfen immer die Abzugslöcher. Im Garten können Sie groben Kies als Dränageschicht einarbeiten.
- Gießen am Morgen: Dann verdunstet überschüssiges Wasser schneller, und Pilzsporen haben weniger Chancen.
- Gezielt an die Wurzel gießen: Nutzen Sie eine kleine Kanne mit schmalem Ausguss und halten Sie die Blätter trocken.

Mein Fazit: Handarbeit schlägt Automatik
Auch wenn smarte Bewässerungssysteme verlockend wirken – beim Tomaten-Gießen bleibt Handarbeit meist der beste Weg. Probieren Sie es aus: Vertrauen Sie weniger der Technik, mehr Ihrem Gefühl und Ihren Sinnen. Ihr Lohn? Kräftige, aromatische Tomaten, die tatsächlich nach Sommer schmecken.
Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Gießen von Tomaten gemacht? Teilen Sie gerne Ihre Tipps oder Pannen in den Kommentaren – oder empfehlen Sie diesen Artikel allen, die ihre Tomaten lieben!









