Kaffeesatz und Lavendel – klingt nach einer ungewöhnlichen Kombination? Tatsächlich sorgt dieses Duo für Begeisterung unter Hobbygärtnern und überrascht selbst Profis: Der intensive Duft, den Lavendel ausstrahlen kann, wird durch ein Geheimnis im Kaffeesatz verstärkt. Aber was passiert eigentlich, wenn Sie Ihrer Lavendelpflanze regelmäßig Kaffee „servieren“? Und lohnt sich das Ganze wirklich?
Warum Kaffeesatz für Lavendel?
Jahrelang habe ich Kaffeesatz einfach weggeschmissen – bis ein Kollege aus dem Schrebergarten mir davon erzählt hat. Seitdem experimentiere ich selbst mit dieser Methode! Kaffeesatz ist reich an Stickstoff, Kalium und etwas Phosphor – genau das, was Lavendel in Maßen liebt. Wichtig: Lavendel bevorzugt zwar lockere, eher magere Böden, aber durch den gezielten Einsatz von Kaffeesatz entsteht ein sanfter Dünge-Effekt. Das Ergebnis? Besonders intensive Blütenfarben und ein kräftigeres Aroma.
So funktioniert das Um-Düngen mit Kaffeesatz
- Kaffeesatz trocknen: Frischer Kaffeesatz kann schimmeln. Trocknen Sie ihn einige Stunden auf einem Blech aus.
- Dünn ausstreuen: Streuen Sie eine dünne Schicht um Ihre Lavendelpflanzen – etwa 1–2 Esslöffel pro Pflanze reichen völlig aus.
- Leicht einarbeiten: Lockern Sie die oberste Erdschicht vorsichtig auf und mischen Sie den Kaffeesatz unter.
- Nicht übertreiben: Zwei Mal pro Saison genügt, Lavendel mag keine „Überdosis“.
Was passiert jetzt? Die im Kaffeesatz enthaltenen Nährstoffe gelangen langsam an die Wurzeln. Und, ja – der Duft im Beet wird tatsächlich intensiver. Das merken selbst diejenigen, die sonst kein feines Näschen haben.
Wissenschaft oder Mythos?
Klingt beinahe zu schön, um wahr zu sein: Mehr Duft durch Kaffeedünger. Wissenschaftlich lässt sich das so erklären: Stickstoff fördert das Wachstum, leichte Säure im Kaffeesatz kann den pH-Wert minimal absenken – Lavendel bevorzugt leicht alkalische bis neutrale Böden, aber in kleinen Mengen sorgt die Kaffeebeimischung für ausgewogene Verhältnisse. Gleichzeitig werden Regenwürmer angelockt, die den Boden auflockern. Praktischer Nebeneffekt: Ameisen, Schnecken und Blattläuse mögen Kaffeesatz gar nicht und bleiben fern.
Das sollten Sie beachten
- Verwenden Sie keinen aromatisierten Kaffee – künstliche Zusätze schaden den Pflanzen.
- Testen Sie den pH-Wert, wenn Sie unsicher sind. Lavendel auf sauren Böden? Lieber aufpassen!
- Kombinieren Sie Kaffeesatz mit anderen Naturdüngern. Kompost und zerstoßene Eierschalen liefern zusätzliche Balance.
- Sie wohnen in einer feuchten Region? Achten Sie auf Schimmelbildung an der Oberfläche.
Lavendel, der Nachbarn neidisch macht
Ich gebe zu: Seit ich das ausprobiert habe, fragen mich Besucher regelmäßig, warum mein Lavendel so intensiv duftet. Die Blüten ziehen nicht nur Bienen magisch an, sondern sorgen auf Balkon und Terrasse für echtes Provence-Feeling – selbst an durchschnittlichen Sommertagen. Es ist eine unkomplizierte Methode, die wirklich jedem gelingt und mit minimalem Aufwand eine große Wirkung erzielt.
Probieren Sie es selbst aus! Haben Sie schon Erfahrung mit Kaffeesatz als Dünger? Schreiben Sie Ihren Tipp unten in die Kommentare — oder schicken Sie das Rezept dem Lieblingsnachbarn weiter. Ihr Lavendel wird es Ihnen danken.